Renata-Stiftung

Hildesheimer Allgemeine Zeitung      

vom 24.03.07

Renataschule richtet Stiftung ein

Eltern sammelten in den vergangenen zehn Jahren 50.000 Euro

Ochtersum (te). Nach zehn Jahren fleißigen Spendensammelns ist es geschafft: Die Renataschule in Ochtersum erreichte die 50000-Euro-Marke und richtete mit den Ersparnissen eine eigene Stiftung ein. „Offenbar sind wir die einzige Realschule in Niedersachsen, die ein derartiges Projekt ins Leben gerufen hat”, sagt Schulleiter Martin Lücke. Nun fand die erste Sitzung des Stiftungsrates statt. Dazu gehören neben Martin Lücke auch sein Vorgänger im Amt, Karl Starkebaum, und der ehemalige Schulelternratsvorsitzende Michael Fischer. Sie entscheiden, was mit dem Geldsegen passiert, der einmal im Jahr an den Förderverein der Schule ausbezahlt wird.

Ziel der Stiftung ist es, trotz der Verkürzung der Mittel den Bildungsstandard der Schule zumindest beizubehalten. In erster Linie will die Stiftung besondere Lehrmaterialien beschaffen, etwa Bausätze und Messgeräte für den Physik- und Technikunterricht. Im Jahr 2007 ist die Installation einer neuen Mikrofonanlage für die Aula Ochtersum geplant. „Solche Extras hätten wir uns sonst nie leisten können”, sagt Lücke. Auch einzelne Schüler profitieren von der Stiftung: Bedürftige Eltern bekommen einen Zuschuss für die Finanzierung von Klassenfahrten. Ein Teil der Zinseinnahmen fließt zurück ins Stiftungskapital, um einen Inflationsausgleich zu schaffen.

Stiftung-Gründer

Der Stiftungsvorstand: Michael Fischer, Martin Lücke, Karl Starkebaum (von links)

Die Spendenbereitschaft ist nach wie vor „recht ordentlich”, wie Martin Lücke bestätigt, hat aber in den vergangenen Jahren deutlich abgenommen. „Da immer mehr Eltern Hartz IV beziehen, können wir nicht erwarten, dass die Beteiligung gleich bleibt”, so Lücke. Trotzdem kommen jährlich noch immer etwa 3000 bis 5000 Euro zusammen, meist durch Überweisungen nach Bittbriefen, aber auch durch Veranstaltungen in der Schule. Karl Starkebaum, heute Vorsitzender des Stiftungsvorstandes, rief das Projekt von zehn Jahren ins Leben und ermunterte die Eltern zur Mithilfe. Vor gut einem Jahr übernahm Martin Lücke das Amt des Rektors und rührt seitdem kräftig die Werbetrommel für die Stiftung. Die meisten Eltern unterstützen die Initiative gern, Ablehnung hat er noch nie erfahren. Zukünftig sollen die Stifter verewigt werden: Die Schule plant, eine Tafel mit den Namen der Spender anzubringen.