Integration statt Isolation
(von Jolyn Lengnink FB 51.3)
Haben Sie gewusst, dass der Name darüber entscheiden kann, dass Menschen erst gar nicht zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen werden, vor allem dann, wenn es sich um einen fremdsprachigen Namen handelt? Auf diese rhetorische Frage, erfolgt ein rhetorischer Artikel. Hören wir den Begriff Integration, verbinden wir mit diesem oftmals eine einseitige Anpassung der Menschen, an die Gesellschaft. Integration versteht sich allerdings als gegenseitige Akzeptanz aller Vielfalt des Lebens. Integration ist ein stetiger Prozess, der das Ziel verfolgt, Menschen aller Art, eine Teilhabe an der Gesellschaft zu ermöglichen.
Die Schüler und Schülerinnen der Klasse 10b, der Renataschule in Hildesheim, haben sich im Rahmen eines freiwilligen Projektes, dem Thema Integration angenommen. Das Projekt wurde von der Lehrerin Monika Klink in Kooperation mit Christian Wahl von der Stadt Hildesheim begleitet. Durch die Unterstützung und den Rückhalt der Schulleitung, Melanie Mademann, hat das Projekt auch im Kollegium der Reantaschule großen Anklang finden können. „Ein differenzierter Umgang mit der Vielfalt unserer Gesellschaft ist für die Schülerinnen und Schüler eine herausfordernde Aufgabe, die sie mit beeindruckenden Ergebnissen präsentiert haben“, so Mademann.
Am 12.02.2020 war es endlich soweit. Die Schüler und Schülerinnen präsentierten ihre, die mit viel Engagement erarbeiteten Projektarbeiten, im Rahmen des Treffens der AG Integration des hildesheimer Präventionsrates. Im Vordergrund standen dabei die Themen Intersektionalität, Integration und Migration, Alltäglicher Rassismus, und das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz.
Die Vorstellungen der Projekte, seitens der Schüler und Schülerinnen, eröffneten einen regen Austausch aller beteiligten Akteure aus unterschiedlichen Fachdisziplinen. Somit konnte das Thema Integration, aus Sicht der verschiedenen Berufszweige beleuchtet und diskutiert werden. Im Austausch war darüber hinaus durchaus auch Raum für kritische Fragen. An dieser Stelle stellt sich jedoch die Frage, welchen Mehrwert aus diesem Projekt gezogen werden kann: „Wir haben uns am Anfang mit unseren eigenen Vorurteilen auseinandergesetzt. In der Klasse haben wir dann darüber gesprochen, wer schon mal diskriminiert wurde. Aber wir haben auch geguckt, welche Gemeinsamkeiten wir haben. Durch das Projekt sind wir als Klasse ein bisschen mehr zusammengewachsen“, so Mustafa Dursun, Klassensprecher der 10b.
Die erarbeiteten Themen sollen jedoch nicht ausschließlich im kleinen Rahmen bleiben. Die Schüler und Schülerinnen werden diese Themen auch an die Schülerschaft herantragen/weitertragen. Die Schülerin Meliha-Aliha Öztig fasst abschließend zusammen: „Menschen sollten nicht aufgrund von bestimmten Merkmalen, zum Beispiel weil sie einen ausländischen Namen haben, ausgeschlossen oder ausschließlich reduziert werden.“
„Als Stadtverwaltung schätzen wir ein solchen Engagement sehr, besonders um der Jugend mit ihren Perspektiven eine Stimme zu geben. Dies ist gesellschaftlich sehr wichtig und wir werden solche Projekte auch in Zukunft gern fördern“, sagte Christian Wahl vom Bereich Jugend der Stadt Hildesheim.